Seilzug-Endstück
Das Seilzug-Endstück ermöglicht, dass eine Zug-, Druck-, oder Torsionskraft auf das Seil, die Litze oder den Drahtstab des Innenzuges aufgebracht werden kann. Das Endstück ermöglicht dabei eine einfache Fixierung des Innenzuges am Gehäuse oder Hebel von dem der Bewegungsimpuls ausgeht.
Seilzug-Endstücken können entweder Normteile oder individuell gefertigte Nippel aufgepresst werden. Durch das Zamak-Spritzgießen, bei dem eine Zink-Legierung auf das Seil umspritzt wird, sind der Formgebung der Seilzug-Endstücke kaum Grenzen gesetzt. Auf den Maschinen von Binder + Wöhrle können Zamak-Nippel bis zu einem Schussgewicht von 20 Gramm aufgespritzt werden. Alternativ ist es auch möglich die Seilzug-Endstücke durch Kunststoffspritzgießen zu fertigen.
Sowohl das Zamak-Spritzgießen als auch das Kunststoff-Spritzgießen vereinen den Vorteil der nahezu freien Formgestaltung mit einer hohen Kosteneffizienz bei großen Stückzahlen.
Die individuelle Formgestaltung der Seilzug-Endstücke begünstigt eine simple und schnelle Montage eines Bowdenzuges.
Die Seilzug-Endstücke als Dreh- und Fräßteile bestehen typischerweise aus Aluminium, Stahl oder Messing. Beim Zamak-Spritgießen wird eine Zink-Legierung (Zamak-Legierung genannt) verwendet. Für Kunststoff-Seilzug-Endstücke wird zum Beispiel ein glasfaserverstärktes POM oder PBT verwendet.
Übersicht der Seilzug-Endstücke
Normteile
Der Bowdenzug ist eine Maschinenkomponente, die seit über zweihundert Jahren zur Übertragung von Zug- und Druckkräften im Einsatz ist. Im Laufe der Zeit haben sich bei den Seilzug-Enden bzw. Innenzug-Enden Standardtypen etabliert, welche in vielen verschiedenen Betätigungszügen in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten ihre Anwendung finden. Drei der am häufigsten eingesetzten Seilzug-Endverbindungen sind die nach der Norm 71984 festgelegten Endnippel Typ-B (rechts unten), Typ-C (rechts oben) und Typ-D (links unten).
Dreh-/ Fräßteile
Dreh- und Fräßteile bieten die Möglichkeit die Form der Seilzug-Endverbindung individuell zu gestalten. In großen Volumen werden Normteile ebenfalls als Drehteile hergestellt, da diese standardisiert und vollautomatisch produziert werden können. Spezifische gefertigte Lösungen der Seilzug-Endverbindungen als Dreh- und Fräßteile werden hauptsächlich im Bereich des Prototyping und von Kleinserien verwendet, da hier die Werkzeugkosten für ein Spritzgießteil nicht im Verhältnis zum Volumen stehen. Der Vorteil der Seilzug-Endverbindungen als Dreh- und Fräßteile ist, dass sie bei geringer Wandstärke große Kräfte aufnehmen und auf den Innenzug übertragen können.
Zamak
Das Zamak-Spritzgießen bietet eine kosteneffizientere Möglichkeit, Seilzug-Endverbindungen auf den Innenzug anzubringen. Sowohl der Materialaufwand als auch die Herstellkosten der Endverbindung können im Vergleich zu konventionellen Pressnippeln stark gesenkt werden. Zudem kann die Form der Seilzug-Endverbindungen sehr spezifisch und individuell gestaltet werden. Bei einer neuen kundenspezifischen Form muss jedoch ein gewisses Produktionsvolumen vorhanden sein, damit anfängliche Werkzeug-Kosten nahezu verschwinden.
Spritzgießteile
Seilzug-Endstücke können alternativ zum Zamak-Spritzgießen auch aus Kunststoff gefertigt werden. Dabei wird der Nippel oder Bolzen im Verfahren des Kunststoffspritzgießens direkt auf die Litze oder das Seil aufgebracht. Die Verwendung des Kunststoffspritzgießens kann verschiedene Vorteile ermöglichen. Grundlegend sind Kunststoffteile leichter als die metallischen Pendants. Zudem können die Taktzeiten minimiert werden durch die Verwendung von Mehrfachwerkzeugen. Es ist jedoch zu beachten, dass Anschlussteile aus Kunststoff wesentliche geringere Kräfte aufnehmen können.